Ganz schön praktisch so ein Kinderradanhänger! Dieses vielseitige Transportmittel bietet zahlreiche Vorteile und ist ideal, um die ganze Familie auf kurzen Fahrten zu begleiten. Drei Familien aus der Radmodellregion Wels Umland haben bereits den 10wöchigen Alltagstest der Aktion „G’schickt verkuppelt“ hinter sich und dabei die Erfahrung gemacht, dass Kinderradanhänger gerade für kürzere Begleit- und Besorgungswege ganz schön praktisch sind und das Familienleben bereichern.
Für alle Familien, die auf der Suche nach einer g’schickten Transportoption für Fahrten in der Region sind, aber noch keine eigene Praxiserfahrung machen konnten, haben wir einen Überblick zu häufigen Fragen rund um Kinderradanhänger erstellt.
Wenn es darum geht die kostbarste Fracht sicher ans Ziel zu bringen, tauchen viele Fragen auf…
Ja, Qualitäts-Kinderradanhänger bieten gute Sicherheitsfunktionen, um Kinder während der Fahrt zu schützen: einen stabilen Rahmen mit Überrollbügel, einen tiefen Schwerpunkt und ein sicheres Gurtsystem. Radanhänger kippen fast nie. Falls das Rad selbst umfällt, bleibt der Anhänger stehen – einer der großen Sicherheitsvorteile von Anhängern – vor allem im Vergleich zu Kindersitzen!
Darüber hinaus bieten teurere Modelle Federungssysteme, die Stöße und Unebenheiten der Straße absorbieren und so den Komfort für Ihre kleinen Passagiere erhöhen – das zahlt sich aus, wenn du immer wieder auf Schotterstraßen unterwegs bist. Ein Wimpel in leuchtendem Orange sorgt für deutliche Sichtbarkeit.
Mache die erste Fahrt mit dem Radanhänger am besten ohne Kind(er), um die Fahreigenschaften zum Beispiel beim Wenden oder bei Engstellen kennenzulernen und die Breite des Radanhängers (Achtung, Gehsteigkanten) gut einschätzen zu können.
Für die Sicherheit ist auch der Zustand des Zugfahrrads entscheidend – achte dabei vor allem auf einwandfrei funktionierende Bremsen. Auch mit der Routenwahl kannst du vieles beeinflussen – suche eine Alternativroute zu stressigen Straßen, auch wenn die entspanntere Route einen Umweg bedeutet.
- Förderung der Gesundheit: Der Kinderradanhänger fördert eine aktive Lebensweise und trägt zur körperlichen Gesundheit der gesamten Familie bei.
- Vielseitigkeit und Flexibilität: Neben dem Transport von Kindern kann der Anhänger als Transportmöglichkeit für alles Mögliche dienen. Birgit Mascher etwa bring damit das Altglas zu den Containern. Das Zugrad kann nach wie vor unabhängig vom Anhänger verwendet werden und der Kinderradanhänger ist im Handumdrehen in einen Buggy verwandelt. Noch flexibler seid ihr, wenn ihr euch eine zusätzliche Kupplung besorgt, dann könnt ihr den Anhänger ohne umzubauen mit mehreren Rädern ziehen.
- Witterungsschutz: Das Kind ist vor Regen, Wind, Sonne und Staub gut geschützt
- Umweltfreundlich und kosteneffizient: Fahrradfahren erzeugt bekanntlich weder Lärm noch Abgase. Und es ist auch kosteneffizient, denn einmal erworben, fallen keine monatlichen Kosten an. Wenn du Wege vom Auto aufs Rad und Anhänger verlagerst, bist du mit dem Radanhänger dank der eingesparten Spritkosten bald kostengünstiger unterwegs.
Kaufe den Radanhänger im Fahrrad-Fachhandel und frage nach einem Qualitätsprodukt. Neben den oben genannten Sicherheitsmerkmalen, achte darauf, ob und wie sich der Anhänger zusammenfalten lässt, falls du ihn auch im Zug oder Auto mitführen möchtest und ob oder wie er sich zu einem Kinderwagen umbauen lässt.
Möchtest du einen Ein- oder einen Zweisitzer? Wieviel Stauraum für Gepäck gibt es zusätzlich zu den Sitzplätzen? Leichtere Radanhänger sind auch einfacher zu ziehen – daher könntest du auch auf das Gewicht achten – vor allem wenn das Zugfahrrad kein E-Bike ist.
Thule und Croozer sind empfehlenswerte Hersteller, die im österreichischen Handel am gängigsten sind, auch die Anhänger von Qeridoo, Hamax und Leggero sind Qualitätsprodukte, allerdings im österreichischen Handel etwas weniger verbreitet. Nimm jedenfalls dein Fahrrad zum Kauf mit, denn nicht jede Kupplung passt an jede Nabe.
Mit entsprechender Babyhängematte mit Nackenkissen können schon Babys ab drei Monaten sicher transportiert werden. Ohne Babyhängematte sollte das Baby von sich aus stabil sitzen können. Beim Transport von Babys sollte man sich für einen Anhänger mit Federung entscheiden. Die obere Altersgrenze für den Transport von Kindern hängt von der Körpergröße ab und liegt ca. bei 6 Jahren.
Ja, die Radhelmpflicht für Kinder in Österreich gilt auch im Anhänger.
Nein, mit einem Kinderradanhänger bis zu 100cm Breite hast du die Wahlfreiheit Radwege zu benützen oder auf der Fahrbahn zu radeln. Bei Anhängern, die Breiter als ein Meter sind, musst du die Fahrbahn benutzen.
Laut Fahrradverordnung muss der Anhänger auf eine bestimmte Weise aussgestattet sein, was Licht, Reflektoren, Feststellbremse, Sicherheitsgurte etc. betrifft – hier der Gesetzestext:
„§ 5.
(1)Jeder Fahrradanhänger, der in Verkehr gebracht wird, muss ausgestattet sein:
1. mit einer vom Fahrrad unabhängigen Lichtanlage,
2. mit einem roten Rücklicht,
3. vorne mit einem weißen und hinten mit einem roten Rückstrahler; die roten Rückstrahler dürfen mit den Rücklichtern verbunden sein; sowie
4. jeweils einem gelben Rückstrahler an den seitlichen Flächen.
Bei Anhängern, die breiter als 60 cm sind, sind jeweils zwei Rücklichter sowie zwei weiße und zwei rote Rückstrahler so anzubringen, dass die Breite des Anhängers zweifelsfrei erkennbar ist. Sämtliche Rückstrahler müssen eine rückstrahlende Fläche von jeweils mindestens 20 cm2 aufweisen.
(2)Fahrradanhänger sind einachsig und mit einer Radblockiereinrichtung, die auf beide Räder wirkt, oder einer Feststellbremse auszustatten.
(3)Zum Personentransport bestimmte Fahrradanhänger müssen unabhängig von Abs. 1 und 2 zusätzlich ausgerüstet sein:
1. mit geeigneten Rückhalteeinrichtungen,
2. mit einer mindestens 1,5 m hohen, biegsamen Fahnenstange mit leuchtfarbenem Wimpel und
3. mit einer Vorrichtung, die zur Abdeckung der Speichen und der Radhäuser und gegenüber Hinausbeugen und gegenüber Kontakt der Beine mit der Fahrbahn wirksam ist.
(4)Personen dürfen nur in Fahrradanhängern befördert werden, die zum Personentransport bestimmt sind (Abs. 3). Die Angaben des Herstellers über Gewicht, Größe und Anzahl der zu transportierenden Personen sind einzuhalten. Die Befestigung am Fahrrad darf ausschließlich über eine betriebssichere Kupplung erfolgen.
(5)Die Beschaffenheit der Kupplung muss gewährleisten, dass der Anhänger aufrecht stehen bleibt, wenn das Zugfahrrad umkippt.
(6)Fahrradanhänger dürfen nur zusammen mit
1. einer leicht verständlichen Betriebsanleitung für die sichere Befestigung am Fahrrad
a) in deutscher Sprache oder
b) in Form einer bildlichen Darstellung und
2. sofern der Anhänger für den Personentransport bestimmt ist, einem Sicherheitshinweis
a) in deutscher Sprache laut Anhang I oder
b) in bildlicher Darstellung, wobei die Inhalte laut Anhang I dargestellt werden müssen,
in Verkehr gebracht werden.“ Siehe ris.bka.gv.at
Zum Ziehen eines Anhängers sind laut Fahrradverordnung alle Räder zugelassen,
die über einen Ständer verfügen und deren Antrieb leicht genug übersetzt ist. (Entfaltung am leichtesten Gang unter 4 m pro Kurbeldrehung)
Der Ankauf wird nicht bundesweit gefördert, es gibt einige Gemeinden in Österreich und das Bundesland Salzburg, wo die Anschaffung eines Kinderfahrradanhängers finanziell unterstützt wird. In der Radmodellregion fördert die Gemeinde Thalheim den Ankauf neuer oder gebrauchter Kinderfahrradanhänger mit 25 Prozent des Anschaffungspreises.
Günstiger in der Anschaffung und platzsparender sind Kindersitze. Allerdings kann darin nur ein Kind transportiert werden und es ist schwierig zusätzliches Gepäck mitzunehmen- denn für Gepäcktaschen bleibt kein Platz und ein größerer Rucksack ist störend für das Kind. Ein Sicherheitsnachteil ist der höhere Schwerpunkt und die höhere Sturzhöhe, falls das Fahrrad umfallen sollte. Es gibt auch keinen Witterungsschutz.
Transporträder wiederum sind teurer (aber deutlich kostengünstiger als die Nutzung eines Autos), dafür sind die Kinder immer im Blick. Die Transportkapazitäten sind wesentlich größer als bei Anhängern, daher können auch ältere Kinder bzw. Erwachsene chauffiert werden. Mit Transporträdern können je nach Modell auch mehr als zwei Kinder mitgenommen werden. Für den Ankauf eines Transportrads gibt es eine Bundesförderung.
Weiterführende Links
- Aktion „G’schickt verkuppelt“
- Radportrait Familie Mascher „Mitten im Geschehen“
- Radportrait Familie „Vorher sind wir diese Strecken täglich mit dem Auto gefahren“
- Radportrait Familie Kreisbichler „Endlich die Freiheit mit Kind und Fahrrad unterwegs zu sein!“
- Ausführliche Informationen und Produktvergleiche: www.zweiradkraft.com
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