Die Radmodellregion Wels Umland ist ein Zusammenschluss von 10 Gemeinden (Buchkirchen, Gunskirchen, Holzhausen, Krenglbach, Marchtrenk, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim, Weißkirchen und Wels) in der Region rund um Wels zur umfassenden Förderung des Radverkehrs.
Ziele der Radmodellregion Wels Umland
- Radverkehr und dessen Vorteile in den Gemeinden der Region sichtbar und erlebbar machen
- Gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr fördern und die Verkehrssicherheit für den Radverkehr in der Region erhöhen
- Pilotprojekte zum Radverkehr und zur Radverkehrssicherheit umsetzen, deren Erkenntnisse auch auf andere Gemeinden in OÖ übertragbar sind
- Wichtige Akteur:innen in der Region vernetzen und Synergien für die Radverkehrsförderung nutzen
- Vorbildwirkung für andere Gemeinden in OÖ
- Bewusstsein für das Rad als Alltagsverkehrsmittel in der Bevölkerung stärken, besonders bei den wichtigen Zielgruppen Familien und Beschäftigte in der Region (mit dem Rad zur Arbeit) Förderung von Kooperationen zwischen wichtigen Akteur:innen der Region
- Zeit: Schaffst du es 5 Minuten früher loszuradeln? Wenn du genug Zeit hast, bist du generell sicherer und natürlich auch entspannter unterwegs.
- Sichtbarkeit: Sichtbar machen kannst du dich nicht nur durch hellere oder reflektierende Kleidung, sondern auch durch dein Verhalten: halte Abstand zum Straßenrand (und noch mehr zu parkenden Autos), fahr selbstbewusst deine Spur, ohne in Parklücken oder Busbuchten abzutauchen. Suche Blickkontakt, um sicher zu gehen, dass du gesehen wirst.
Aktionen und Maßnahmen der Radmodellregion Wels Umland
- Bewusstseinsbildung und Information zum Radverkehr
- Umsetzung konkreter Pilotprojekte für den Radverkehr
- Bessere Rahmenbedingungen fürs Radfahren schaffen
21. Juni 2018: ein wichtiger Tag für den Radverkehr in Wels Umland
Am 21. Juni 2018 wurde mit der Radmodellregion Wels Umland die „1. Radmodellregion Österreichs östlich des Arlbergs“ ins Leben gerufen. Die 10 Gemeinden der Radmodellregion haben mit Gemeinderatsbeschluss ihren Beitritt zur Modellregion bekundet mit der Absicht, den Radverkehr bestmöglich zu fördern und den Radverkehrsanteil zu erhöhen.
Und das nicht ohne Grund: Die Voraussetzungen fürs Radfahren sind optimal wie in kaum einer anderen Region in Österreich. Im Zentralraum in Oberösterreich gelegen, ist die Region an den hochrangingen Bahnverkehr angebunden, hat über 100.000 EinwohnerInnen und bietet alles, was es im Leben braucht – Natur, Kultur, Arbeit, Lokale & Freizeitangebote – in unmittelbarer Raddistanz. Die meisten Ziele der Region liegen in einem Umkreis von 2-10 Kilometern und sind ohne große Steigungen mit dem E- Bike in 5 – 30 Minuten zu erreichen.
Am traditionell hohen Radverkehrsanteil der Vergangenheit anknüpfen
Dennoch liegt der Radverkehrsanteil in der Region derzeit deutlich unter 10 Prozent. Wels hat zwar einen Radverkehrsanteil von 9 Prozent und liegt damit deutlich höher als der Landesschnitt von Oberösterreich mit 5,2 Prozent. Ein Vergleich mit anderen Städten und Regionen dieser Größenordnung zeigt aber, dass ein Radverkehrsanteil von 20 bis 30 Prozent möglich ist.
Bemerkenswert ist, dass die Stadt Wels über Jahrzehnte als heimliche Radhauptstadt in Oberösterreich galt. In den 60er Jahren wurde noch mehr als die Hälfte der Wege in Wels mit dem Rad zurückgelegt und auch bis in die 1990er Jahre war der Radverkehrsanteil überdurchschnittlich hoch. Es ist ein verkehrs- und umweltpolitisches Ziel der Stadt Wels diese hohen Radverkehrswerte wieder zu erreichen.
Mehr Radverkehr durch Ausbau der Radinfrastruktur und Bewusstsein fürs Radfahren schaffen.
In der „Stadtregionalen Strategie Stadtregion Wels“ wurden Leitziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur formuliert. Als wichtiges Ergebnis wurde beim „Leitbild Mobilität“ ein Zielnetz von gemeindeübergreifenden Alltagsradrouten definiert, damit zunehmend attraktive Radverbindungen zwischen der Stadt Wels und den umliegenden Gemeinden für den Radverkehr zur Verfügung stehen.
Die folgenden Radwegmaßnahmen wurden bereits 2019 umgesetzt:
Gemeinde Krenglbach: Radweg Mariafeldstraße; Stadt Wels: Radweg R19 Donnerstraße, Radwegrampe Lottstraße, Geh- und Radweg Voralpenstraße und der Makadambelag Am Bahndamm. Mehr zu den realisierten und bereits entwickelten Maßnahmen findest Du bei den Radinfrastrukturprojekten. Ein Leuchtturmprojekt für die kommenden Jahre wird die zusätzliche Traunbrücke zwischen Wels und Schleißheim sein, welche die Radmodellregion ein weiteres Stück zusammenrücken lässt.
Nicht nur gemeindeübergreifende Verbindungen werden in ihrer Qualität angehoben, auch das innerörtliche Radroutennetz der Gemeinden wird laufend verbessert.
Neue Aufmerksamkeit für den Radverkehr
Radfahren und das Rad als Verkehrsmittel wird in der Radmodellregion Wels Umland verstärkt durch Aktionen und Veranstaltungen ins Bewusstsein gerückt. Fast schon ein Klassiker: Seit 2018 findet jährlich die Aktion „Danke, dass Du Rad fährst“ statt: von den Gemeinden und den teilnehmenden Betrieben werden Frühstückssackerl an Radfahrende während der Europäischen Mobilitätswoche verteilt (16. – 22. September). Weitere Aktivitäten der Radmodellregion wie „Rücksicht durch Abstand“, „Radln als Hausaufgabe“, „Glücksrad“, „mobile Radabstellanlagen“ und vieles mehr gibt es bei „Aktionen“.
„Gunskirchen und die Region halten abwechslungsreiche Radtouren bereit. Mit jedem Pedaltritt dem stressigen Alltag entfliehen und neue Energie tanken. Radfahren ist wohl die schönste Art, die große und weite Landschaft von Gunskirchen zu erkunden.“
Christian Schöffman, Bürgermeister Gunskirchen
„Radfahren verursacht keine Luftschadstoffe, ist lärmarm und ressourcenschonend. Es ist eine Klimaschutzmaßnahme auf lokaler Ebene, die langsam aber direkt wirkt und beim Bewusstsein von Jung und Alt, ansetzt.“
Manfred Zeismann, Bürgermeister Krenglbach
„Die topographischen Gegebenheiten erlauben es in Marchtrenk, auch weniger trainierten Menschen, das Fahrrad für alle Wege zu nutzen. Speziell für Schulkinder wollen wir das Radfahren attraktiv gestalten.“
Paul Mahr, Bürgermeister Marchtrenk
„Steinhaus verfügt über 70 km Straßen, welche teilweise nicht stark frequentiert sind. Hier haben Radbegeisterte die Möglichkeit, die Landschaft, Sehenswürdigkeiten und Kleindenkmäler kennenzulernen und zu erkunden.“
Harald Piritsch, Bürgermeister Steinhaus
„Radfahren ist eine nachhaltige, gesunde und sehr effektive Mobilitätsform. Die Förderung des Alltagsradverkehrs erachte ich als eine Chance, den motorisierten Individualverkehr zu verringern.“
Andreas Stockinger, Bürgermeister Thalheim
„Mit der Radmodellregion wollen wir erreichen, dass mehr Menschen aus unserer Gemeinde und aus der gesamten Region vermehrt mit dem Rad zur Schule, zur Arbeit oder zu Freizeitaktivitäten fahren.“
Norbert Höpoltseder, Bürgermeister Weißkirchen
„Die Radmodellregion ist ein wichtiges und großartiges Projekt. Wir wollen viele Menschen fürs Radfahren begeistern und gleichzeitig für andere Gemeinden ein Vorbild sein. Deshalb investieren wir laufend in unser Radwegenetz.“
Dr. Andreas Rabl, Bürgermeister Wels
Weitere Radhighlights in der Radmodellregion
Wie stark das Fahrrad in der Region verwurzelt ist, erlebt man auch in Marchtrenk und Gunskirchen. Beide Gemeinden haben eine eigene Pumptrack-Strecke errichten lassen, die gerade bei der radbegeisterten Jugend besonders beliebt sind. Auch in Wels ist Pumptrack ein Fixpunkt, bei dem zur „Pumptrack Austria“ gehörenden Bewerb im Rahmen der großen Fahrradmesse Bike Festival Austria und einer 2021 eröffneten fixen Pumptrack-Anlage. Darüber hinaus gibt es in Wels das Innenstadtkriterium mit internationalem Teilnehmerfeld der Rennrad-Elite, die sich auch schon mehrfach beim Start der Österreichrundfahrt in Wels eingefunden hat. Die attraktive Landschaft mit ihren wunderschönen Radtouren lockt jährlich eine Vielzahl an Rennradfreunden in die Rennradregion Wels.
Die neuesten Trends rund um E-Bikes, Mountainbikes, Rennräder, Kinderräder und Spezialmodelle wie Urbanbikes, Falt-, und Lastenräder namhafter Marken werden hier noch vor Saisonstart präsentiert. Die BesucherInnen werden zum Testen, Erleben und Informieren eingeladen. Abgerundet wird das Fachangebot durch ein unterhaltsames und sportives Rahmenprogramm. Vor allem für die Youngsters zählen diese stimmungsgeladenen Side-Events zu den Highlights. Das Bike Festival Austria hat sich als Hotspot für Österreichs Radbranche etabliert und gilt als Pflichttermin für Radbegeisterte und jene, die es noch werden wollen.
Mehr unter: bike-festival.at
Das seit 1999 jährlich veranstaltete „Welser Innenstadt Kriterium“ gilt als eines der größten Radsport-Events. International anerkannte Radstars fahren mit der österreichischen Spitzenklasse im Radsport durch die Innenstadt auf einem Rechtskurs über 60 Runden á 800 Meter. Dabei werden Spitzengeschwindigkeiten von über 60 km/h gemessen. Ein Damen Kriterium über 30 Runden ebenfalls mit internationalem Starterfeld bzw. ein Kids Race für drei Altersklassen ergänzen das Programm, das mit über 10.000 BesucherInnen ein Sommer-Highlight im Veranstaltungskalender darstellt.
Mehr unter: www.innenstadtkriterium.at
Zahlreiche verkehrsarme, gut ausgebaute Nebenstraßen machen die Region rund um die Stadt zu einem Rennrad-Eldorado. Wels verbindet urbanes Lebensgefühl und unverwechselbare Landschaften für Rennradtouren mit besonderem Service für RennradlerInnen.
„Go where the locals go“ – unter www.wels.at/rennrad zeigen die Profis und HobbysportlerInnen ihre Lieblingstouren zwischen 30 und 150 km Länge, die schönsten Aussichtspunkte und besten Einkehrmöglichkeiten inklusive.
Tourenplanung unter www.komoot.com/collection/996/go-where-the-locals-go-rennradtouren-rund-um-wels. Alle Touren sind in einem Roadbook mit Übersichtskarte und Tourenblättern zusammengefasst, welches in der Wels Info am Stadtplatz 44 erhältlich ist.
Mehr unter: www.wels.at/rennrad
Das Welser Kirschblütenrennen ist das älteste und mit seinen jährlich rund 600 Teilnehmer/innen eines der wichtigsten Straßenradrennen Österreichs. Die 59. Ausgabe findet am 25. April 2021 statt und wird vom Radclub ARBÖ Felbermayr Wels veranstaltet.
Mehr unter: www.radclubwels.at
Das Kirschblüten Radklassik – ein Tag voller Radsportgenuss auf Klassik-Rennrädern und Stahlbikes und mit im Stil der Zeit entsprechendem Outfit – wurde 2016 vom Verein Velodrom Linz ins Leben gerufen. Von Eferding aus führt die jährlich leicht adaptierte Strecke auch durch die wunderschöne Hügellandschaft der Radmodellregion Wels Umland. Die heurige 5. Ausgabe wird coronabedingt vom 2. Mai auf den 10. Oktober 2021 verschoben.
Mehr unter: www.kirschbluetenradklassik.at
Supported by
Die Radmodellregion Wels Umland wird unterstützt vom Land OÖ und Klimabündnis OÖ.
Projektleitung: Christian Hummer, Radverkehrsbeauftragter des Landes OÖ
Projektmanagement: Robert Stögner, Klimabündnis OÖ
