Die Direktorin Doris Demmel und die Lehrerin Kerstin Will waren unter den ersten LehrerInnen, die sich für die Aktion „Radeln als Hausaufgabe“ angemeldet haben. Sie erzählen uns was Radfahren für sie bedeutet, was sie am Rad transportieren, wie es ihren SchülerInnen mit dem Radfahren geht und vieles mehr.
Frau Demmel, wie sind Sie heute in die Schule gekommen?
Ich persönlich fahre für mich gern mit dem Fahrrad, weil es entspannter ist, ich muss nicht entlang der vielbefahrenen Straßen fahren, stehe nicht in der Kolonne, habe keine Ampeln.
Können Sie uns Ihren Schulweg beschreiben?
Da fahre ich die Traun entlang und kann beobachten: ich sehe, wie die Enten schwimmen, ich höre die Natur, höre die Vögel zwitschern, rieche den Frühling. Das tut meinem Körper und meinem Kopf gut. Einmal ist mir ein verletzter Igel untergekommen, den habe ich in meinem Fahrradkorb zum Tierarzt mitgenommen. Ich habe eine relativ kurze Strecke, bis vor einem Jahr habe ich eine längere Strecke gehabt, da bin ich noch mehr in die Entspannung gekommen.
Nutzen Sie Ihr Fahrrad auch für andere Wege?
Für mich ist das Rad vor allem Mittel zum Zweck. Ich fahre mit dem Fahrrad einkaufen und in die Arbeit. In die Stadt fahre ich auch fast immer mit dem Rad, da brauche ich keinen Parkplatz suchen, sondern stelle das Rad einfach ab. Nur die Transportkapazitäten sind ein wenig beschränkt, aber da habe ich vorne und hinten einen großen Korb.
Was hat Sie an der Aktion Radeln als Hausaufgabe angesprochen?
Ich finde die Aktion eine gute Idee für die Viertklässler rund um die Fahrradprüfung. Gerade in dieser Zeit werden sie selbstständiger und fahren bewusster. Mir ist wichtig, dass die SchülerInnen Übung und Sicherheit bekommen und vielleicht machen sie auch gute Erfahrungen mit dem Radfahren. In der weiterführenden Schule fahren dann viele mit dem Rad, da sehe ich oft, dass sich SchülerInnen an der Brücke treffen, um gemeinsam zu fahren.
Haben Sie den Eindruck, dass durch die Aktion Radeln als Hausaufgabe SchülerInnen ihre Eltern anspornen mehr Rad zu fahren?
Rund um die freiwillige Radfahrprüfung schon, die ist ein Ansporn, dass Eltern mit ihren Kindern üben.
Gibt es etwas was Sie uns zum Radfahren in Ihrer Gemeinde noch sagen möchten?
Es ist schön, wenn die Gemeinde Rücksicht nimmt auf Radfahrende, da habe ich in Thalheim das Gefühl, dass das so ist. Es ist toll, dass gerade ein neuer Radweg entlang der Osttangente gebaut wird, da können dann wieder einige Leute mit dem Rad fahren statt mit dem Auto. Eine gute Infrastruktur ist ein ganz wichtiger Ansporn fürs Radfahren. Oder in Thalheim gibt es zum Beispiel auch eine Aktion, wo man ein kleines Dankeschön bekommt fürs Radfahren. Da merke ich, dass ich als Radfahrerin sehr wohl wahrgenommen werde.
Frau Will, welche Rolle spielt Radfahren in Ihrem Alltag?
Ich fahre mit dem Fahrrad einkaufen, erledige die meisten Wege in der Stadt mit dem Rad und auch den Schulweg. Der Umweltschutz ist für mich eine wichtige Motivation. Ein anderer großer Vorteil ist, dass ich nach der Bewegung an der frischen Luft gleich munterer in die Schule komme.
Können Sie uns Ihren Schulweg beschreiben?
Mein Schulweg dauert ungefähr eine Viertelstunde – oder zehn Minuten wenn ich schnell fahre. Der Weg ist genial – ich fahre einfach die Traun entlang.
Mit welchem Rad oder welchen Rädern sind Sie unterwegs?
In der Freizeit fahre ich gerne mit dem Mountainbike, zum Beispiel in Saalbach. Und im Alltag bin ich mit einem Stadtrad unterwegs, mit Korb hinten für die Hefte.
Warum haben Sie sich für die Aktion Radeln als Hausaufgabe angemeldet?
Da ist mir die Vorbildfunktion sehr wichtig. Wenn die Schüler sehen, dass Lehrer mit dem Fahrrad in die Schule kommen, vielleicht sogar bei Regenwetter, dann beeindruckt sie das schon. Und ich glaube, das wird auch weitererzählt, dass sie eine sportliche Lehrerin haben. Ich merke, immer wenn wir an solchen Aktionen teilnehmen, denken auch die Eltern über ihr Mobilitätsverhalten nach. Zum Beispiel auch beim Pedibus, wo viele dann gegangen sind, anstatt mit dem Auto zu fahren.
Was beobachten Sie bei den SchülerInnen wenn es ums Radfahren geht?
Ich glaube das praktische Radfahren-Üben wäre sehr wichtig, es gibt immer mehr digitales Freizeitangebot und viele SchülerInnen sind nicht so sicher am Rad. Mit den Schülern als Lehrerin zu fahren ist aber leider unmöglich, das ist nicht machbar in der Volksschule. Den Umgang mit dem Fahrrad sehr bald schon zu üben fände ich wichtig für die Sicherheit. Nur so können sie nach der freiwilligen Radfahrprüfung dann wirklich auch selbstständig unterwegs sein.
Haben Sie Tipps, wo Eltern mit ihren Kindern gut radeln können?
Der Weg an der Traun wurde gerade neu asphaltiert und da gibt es viele schöne Möglichkeiten. Dann gibt es auch einen Spielplatz bei der Schule, der gerade neu hergerichtet wird, das ist für Kinder sicher ein schönes Ausflugsziel. Oder einfach in die Stadt auf ein Eis, von der Traun ist es nicht weit rüber zum Welser Stadtplatz.
Mitmachen bei Radeln als Hausaufgabe
- Aktion für Schulklassen der 4. bis 7. Schulstufe in der Radmodellregion Wels Umland
- Aktionszeitraum vom Dienstag 1. Juni bis Sonntag 20. Juni 2021
- Alle Details zur Aktion und Anmeldung unter diesem LINK
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