Familie Wache aus Gunskirchen hat bei der Aktion „Gschickt verkuppelt“ einen Kinderradanhänger für 10 Wochen lang getestet. In unserem Gespräch teilt Anna Wacha Ihre Erfahrungen rund um das Thema Radfahren mit ihren drei Kindern und den Anhänger.
Anna Wacha mit Hanna (7 Jahre), Laurenz (5 Jahre) und Valentin (2 Jahre)
Wohnort: Gunskirchen
Welche Motivation hatte Sie ursprünglich dazu bewogen, sich für eine Testung des Kinderradanhängers zu bewerben?
Unsere beiden älteren Kinder, Hanna und Laurenz, beherrschen das Radfahren bereits sehr gut, während Valentin mit seinen 22 Monaten leider noch zu klein dafür ist. Daher sitzt er während unserer Radtouren bei mir im rückwärtig montierten Kindersitz. Allerdings gestaltet sich diese Lösung für uns beide oft recht unbequem. Nicht selten habe ich einen Rucksack dabei, und Valentin hat ständig den Rucksack im Gesicht. Verständlicherweise versucht er dann, ihn wegzuschieben.
Das stell ich mir auch sehr wackelig vor!
Ja, auf jeden Fall. Mit einem Kindersitz am Fahrrad muss man als Elternteil ohnehin schon besonders auf die eigene Balance achten. Wenn dann hinten auch noch ein kleiner Zappelphilipp mitfährt, erfordert das noch mehr Ausgleich.
Wie hat sich die Situation für Sie mit dem Kinderradanhänger entwickelt?
Der Kinderradanhänger ist kaum zu spüren, und die Fahrt ist wesentlich stabiler geworden. Valentin hat jetzt deutlich mehr Platz, um sein Spielzeug mitzunehmen. Außerdem benötige ich keinen Rucksack mehr, da der Kofferraum im Anhänger ausreichend groß ist. Das Platzangebot ist großartig und sehr komfortabel.
Es freut mich sehr, das zu hören! Könnten Sie mir mehr darüber erzählen, welche Ausflüge Sie bereits mit dem Kinderradanhänger unternommen haben?
Bei Schönwetter haben wir den Anhänger sehr oft verwendet. Wir fahren oft zur Krabbelstube, ins Freizeitzentrum oder in die Musikschule. Bevor wir den Anhänger testen durften, sind wir immer mit dem Auto zur Bücherei gefahren, da die Bücher und Spiele zu schwer zum Mitnehmen waren. Mit dem Kinderradanhänger passt jedoch alles bequem in den Kofferraum, und so können wir als Familie zu fünft nun mit dem Rad anstelle des Autos zur Bibliothek fahren.
Besonders die Ausflüge zum Pumptrack sind mit dem Radanhänger fantastisch, da man ohnehin das Fahrrad vor Ort benötigt und nicht alles im Auto verstauen muss.
Gibt es noch weitere Vorteile die Sie bei der Verwendung des Anhängers sehen?
Ja, definitiv. Die Zeit für sportliche Aktivitäten ist oft knapp bemessen. Wenn ich jedoch mit den Kindern und dem Radanhänger unterwegs bin, kann ich gleichzeitig Zeit mit ihnen verbringen und mich sportlich betätigen, was mir besonders gefällt. Vor der Geburt der Kinder bin ich kaum noch Rad gefahren, aber da es den Kindern so viel Spaß macht, unternehmen wir nun gerne Fahrradausflüge mit dem Anhänger.
Gab es auch Herausforderungen bei der Nutzung des Anhängers?
Anfangs war es etwas ungewohnt, da man nicht genau wusste, wie sich der Anhänger beim Bergab- oder Bergauffahren sowie in Kurven verhält. Man neigt dazu, vorsichtiger zu sein. Dies stellte sich jedoch schnell als unproblematisch heraus, da man sich rasch an den Anhänger gewöhnt, der sich praktisch nicht bemerkbar macht. Eine herausfordernde Situation ergibt sich auch, wenn wir auf der Straße fahren. Ohne Radweg ist es nicht immer entspannt. Dennoch bewältigen wir auch hier die Fahrten sehr gut.
Wie haben Ihr Umfeld und Ihre Bekannten auf den Kinderradanhänger reagiert?
In unserem Umfeld nutzen bereits einige Familien einen Kinderradanhänger, daher war es im Freundeskreis nicht unbedingt etwas Neues. Diejenigen, die selbst noch keinen Anhänger haben und sich noch nicht näher damit auseinandergesetzt haben, waren jedoch positiv überrascht über die Wendigkeit des Anhängers. Besonders gut kam auch die Funktion des Umbaus zum Kinderwagen bei ihnen an.
Gibt es noch etwas, das Sie gerne teilen möchten oder weitere Erfahrungen, die Sie mit dem Kinderradanhänger gemacht haben?
Es hat mir enormen Spaß gemacht, gemeinsam mit den Kindern unterwegs zu sein, besonders da Valentin im Anhänger zufriedener ist als im Kindersitz. Bei schönem Wetter war es großartig, kleinere Einkäufe zu erledigen oder zur Bibliothek zu radeln, ohne auf das Auto angewiesen zu sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Radfahren deutlich bequemer ist als Autofahren!
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass Radfahren deutlich bequemer ist als Autofahren!.“
Anna Wacha
Zur Aktion „G’schickt verkuppelt“
Familien haben spezielle Transportanforderungen: Kinder in den Kindergarten bringen, danach noch einen Einkauf erledigen oder gleich weiter in die Arbeit – die meisten Eltern steigen da auch für kurze Wege ins Auto. Mit der Aktion „G’schickt verkuppelt“ wird es praktisch erfahrbar, dass diese Wege auch mit Fahrradanhänger problemlos bewältigt werden können. Neben zwei Kindern, die gut wettergeschützt transportiert werden können, bleibt auch noch Platz für einen Wocheneinkauf.
Die Radmodellregion Wels Umland lud interessierte Familien ein, an der Aktion „G’schickt verkuppelt“ teilzunehmen, um herauszufinden, ob und wie sie einen Kinderradanhänger in ihren Alltag integrieren können.
Derzeit läuft der dritte und letzte Testzyklus mit drei Familien aus Thalheim, Weißkirchen und Gunskirchen. Es bleibt spannend, welche Erkenntnisse und Erfahrungen die teilnehmenden Familien während der zehnwöchigen Tests noch sammeln werden!
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