Wie Verkehrsberuhigung gelingen kann, diskutieren Verkehrsplaner und –sachverständige mit Gemeindepolitiker:innen und Radbeauftragten am 9. November beim Radinfrastruktur Dialog 2021 der Radmodellregion Wels Umland, der heuer in der Gemeinde Buchkirchen stattgefunden hat. Als Referent war der Verkehrswissenschafter Harald Frey von der TU Wien zu Gast.
Mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen wird das Verkehrsaufkommen reduziert und die Geschwindigkeit des Straßenverkehrs gesenkt. Dadurch wird sicheres Radfahren ohne gesonderte Radverkehrseinrichtungen ermöglicht.
Das Mischen von Radverkehr und Autoverkehr bei gleichzeitiger Verkehrsberuhigung ist etwa in Wohngebieten, bei beengten Platzverhältnissen und im Umfeld sensibler Bereiche, wie Schulen, eine gute Option. Der erfreuliche Nebeneffekt ist, dass dadurch auch der öffentliche Raum belebt und aufgewertet wird.
Der Verkehrsplaner Harald Frey hat beim Radinfrastruktur Dialog erläutert, mit welchen Maßnahmen diese Zielsetzungen erreicht werden können und wie diese anhand von konkreten Beispielen aus den Gemeinden umgesetzt werden könnten.
Viel Potenzial für mehr Radverkehr
40 Prozent der privaten Autofahrten in Österreich sind kürzer als fünf Kilometer. Jede fünfte Autofahrt ist sogar kürzer als zweieinhalb Kilometer – bequeme Radfahrdistanzen, sofern die Rahmenbedingungen passen. In verkehrsberuhigenden Maßnahmen liegt ein wesentlicher Schlüssel, um die Attraktivität des Radfahrens steigern zu können und das Potenzial für mehr Radverkehr entfalten zu können.
Bei einem Teil dieser Wege geht es um das Radfahren bzw. den Kinderradtransport zu Schulen, Kindergärten und Horten, wofür das Infrastrukturressort vor kurzem allen oberösterreichischen Gemeinden einen Leitfaden mit einem Katalog an Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt hat. Andere Wegzwecke sind Einkäufe, zur Arbeit und zu Veranstaltungen und Freizeiteinrichtungen in der Gemeinde sowie der Region.
Die Palette der Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung ist vielfältig und reicht von Fahrradstraßen über Begegnungszonen, Querungshilfen, Fahrbahnerhöhungen, Mehrzweckstreifen, veränderte Fahrbahnoberflächen und Bodenmarkierungen bis zu Geschwindigkeits- und Zonenbeschränkungen mit entsprechender Überwachung, um nur einige Beispiele aufzuzählen. Ein wesentliches Ziel aller dieser Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ist mehr Sicherheit für den Rad- und Fußverkehr. Wenn Straßen entstehen, wo man entspannt und sicher Radfahren und zu Fuß gehen kann, bedeutet das zugleich auch eine höhere Aufenthaltsqualität für alle.
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