Am 11. November 2025 trafen sich 25 Bürgermeister:innen, Radbeauftragte, Fachbeamte von Gemeinden und dem Land OÖ im Magistrat der Stadt Wels, um beim Radmodellregions-Dialog Möglichkeiten kennenzulernen und zu diskutieren, den Radverkehr bei beengten Verhältnissen sicher zu führen.
Sicheres Radfahren ist eine wichtige Voraussetzungen für einen hohen Radverkehrsanteil. Da sich die Radmodellregion Wels Umland die Steigerung dieses Anteils als Ziel gesetzt hat, wurde das Thema Radverkehr bei beengten Verhältnissen beim 7. Radmodellregions-Dialog aufgegriffen.
Wege und Lösungen um Radverkehr bei beengten Verhältnissen sicher zu führen
Dazu wurde der Radverkehrsplaner Mark Richter von con.sens mobilitätsdesign eingeladen, um die Ergebnisse aus der RADBEST-Studie zu präsentieren. Mark Richter betonte, dass es bei beengten Verhältnissen Infrastruktur mit klarer Sprache oder eindeutige rechtliche Regelungen braucht. Als Empfehlung für Fahrbahnbreiten zwischen 6,5 und 8 m wurden Mehrzweckstreifen mit einer schmaler Kernfahrbahn definiert, für Fahrbahnbreiten unter 6,5 m Mischverkehr mit Sharrows. Der Verkehrsplaner wies auch darauf hin, dass es keine Ideallösungen gibt, sondern maßgeschneiderte Lösungen für jeden Fall erstellt werden sollten.
Präsentation Mark Richter – Radverkehrsführung bei beengten Straßenverhältnissen
Die gemeinden Holzhausen und Wels reichten konkrete Beispiele ein, anhand derer mögliche Verbesserungsmaßnahmen diskutiert wurden. Mark Richter begleitete den Austausch mit seiner fachlichen Expertise. Inhaltlich ging es um Fahrradstraßen, Temporeduktionen, Verkehrsberuhigung sowie Halte- und Parkverbotslinien.
„Im Radmodellregions-Dialog erörtern wir regionale Problemlagen und versuchen mit Unterstützung von Fachleuten alltagstaugliche Lösungen für unsere 10 Mitgliedsgemeinden zu erarbeiten. Insbesondere bei beengten Verhältnissen sind innovative Lösungen gefragt und im Dialog ergaben sich interessante Ansätze welche auch teilweise vom Land OÖ unterstützt werden“, erzählt Michael Fischer, Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister von Marchtrenk.
Karin Markvica, Research Engineer des Austrian Institute of Technology, stellte im Anschluss das Projekt InfraRad vor. Das Forschungsprojekt dreht sich um die Entwicklung effizienter Erhebungsmethoden für fehlerverzeihender Radinfrastruktur. Da insgesamt 150 km Radinfrastruktur erhoben werden soll und derzeit noch Erhebungsstecken gesucht werden, wurde den Gemeinden die Forschungsinhalte präsentiert, um eine gemeinsame Basis zu haben geeignete Strecken in der Radmodellregion Wels Umland zu finden. Der Beginn der Erhebung wird voraussichtlich Anfang April starten.
„Der Austausch zeigt deutlich, dass sichere Radmobilität vor allem eine Gestaltungsfrage ist. Im Dialog wurden Lösungen für schwierige Situationen im Radverkehr gefunden“, freut sich Robert Stögner vom Klimabündnis Oberösterreich.
„Sicherer Radverkehr ist kein Nice-to-have, sondern Voraussetzung für echte Mobilitätswahlfreiheit. Der Dialog hat gezeigt: Mit klaren Regeln und klugen Lösungen können wir auch bei engen Straßenverhältnissen Fortschritte erzielen. Wir arbeiten entschlossen daran, die Radmobilität in unserer Region weiter zu stärken“, so Stadtrat Stefan Ganzert.
Mit dem 7. Radmodellregions-Dialog liegt ein motivierender Nachmittag mit vielen praxisnahen Umsetzungsideen hinter uns. Das Klimabündnis OÖ bedankt sich bei allen Referent:innen, Teilnehmer:innen aus den Gemeinden der Radmodellregion, der Stadt Wels und dem Land OÖ für die gelungene Veranstaltung.
© Klimabündnis OÖ
Das war das Programm
| 16:00 | Begrüßung durch Landtagsabgeordneten Michael Fischer und Mobilitäts-Stadtrat Stefan Ganzert |
| 16:15 | RADBEST-Studie und daraus abgeleitete Empfehlungen Mark Richter, con.sens mobilitätsdesign |
| 16:35 | Dialog: Mögliche Lösungen, Beispiele aus der Radmodellregion |
| 17:15 | Projektvorstellung InfraRad Karin Markvica, AIT Austrian Institute of Technology GmbH |
| 18:00 | Ausklang und Einladung zum Abendessen Hotel Gösserbräu, Kaiser-Josef-Platz 27, 4600 Wels |
Download Einladung und Programm
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