Wie gelingt es, die Radinfrastruktur für Pendelwege in Wels und Umland zu optimieren? Vertreter:innen von Gemeinden, Land OÖ und Behörden erarbeiteten beim Radinfrastruktur-Dialog der Radmodellregion am 18. Oktober in Wels konkrete Ansätze, um die Radinfrastruktur in der Region zu verbessern.
Zum heurigen 4. Radinfrastruktur-Dialog waren erstmals auch Vertreter:innen ausgewählter Betriebe geladen, die schon jetzt den Stellenwert des Radfahrens am Arbeitsweg und auf Dienstwegen fördern. So auch Fronius International, in deren Räumlichkeiten die Veranstaltung stattgefunden hat. Fronius ist in den Gemeinden der Radmodellregion Wels Umland mit drei Firmenstandorten vertreten und hat erst kürzlich E-Bikes für Dienstfahrten zwischen den Standorten angeschafft. Anwesend waren auch Vertreter:innen der Betriebe Trodat/Trotec, Holter, Klinikum Wels-Grieskirchen und Format Werk.
Gemeinsames Ziel: Mehr Radverkehr auf Arbeitswegen
Durch die Steigerung nachhaltiger Mobilitätsformen wie der Nutzung von Fahrrad oder öffentlichem Verkehr, tragen die Firmen zu einer Reduktion von Treibhausgasen bei. Die Firmen brauchen weniger Flächen für Pkw-Stellplätze. Zudem sind Mitarbeiter:innen, die regelmäßig Radfahren, im Schnitt gesünder. Auch für viele junge Arbeitskräfte, die von Universitäten in die Wirtschaft wechseln, ist es selbstverständlich, im Alltag mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Sie wünschen sich eine Arbeitsstelle, die gut mit dem Fahrrad erreichbar ist.
DI Martin Pöchheim, Leiter der Direktion Straßenbau und Verkehr, gab stellvertretend für Mag. Günther Steinkellner, Landesrat für Infrastruktur, Einblicke aus Sicht der Landesebene. Auch hier gibt es ein klares Bekenntnis zum Radverkehr. Pöchheim betont, wie wichtig die Kooperation der verschiedenen Akteursgruppen ist, um insgesamt Fortschritte zu erzielen. Die Rolle der Radmodellregion Wels Umland sei „ähnlich der Formel-1“ zentral für die Entwicklung und Erprobung von Projekten für mehr Radverkehr. Diese könnten im besten Fall auf ganz Oberösterreich ausgedehnt werden, wenn sie sich in der Radmodellregion Wels Umland bewähren.
Neuigkeiten aus der Radmodellregion präsentieren Christian Hummer, Radverkehrsbeauftragter des Landes OÖ und DI Robert Stögner, Leiter des Mobilitätsbereichs des Klimabündnis OÖ. Für mehr Klarheit zur sicheren Gestaltung von Kreuzungen wurde bei der TU Wien eine Studie zum Thema Flächenmarkierungen im Kreuzungsbereich beauftragt und in der Radmodellregionsgemeinde Marchtrenk durchgeführt. Das Resultat ist eine klare Empfehlung, den Radverkehr bevorrangt queren zu lassen und diese Radfahrerüberfahrten flächig einzufärben (Erhöhung der subjektiven Sicherheit bei Radfahrenden und klare Regelkenntnis sowohl bei Kfz-Lenkenden als auch Radfahrenden).
Zusammenarbeit ausloten
Im Dialog-Teil sammelten die Teilnehmer:innen Ideen, wie die Zusammenarbeit zwischen den Akteursgruppen verbessert werden kann und was jede Gruppe beitragen kann, damit mehr Menschen in die Arbeit radeln. Der Austausch zwischen Betrieben, Gemeinden und Land wurde als sehr fruchtbar und gewinnbringend erlebt und soll in Zukunft intensiviert werden. So ist es gelungen, ein besseres Verständnis für die jeweiligen Rollen, Wünsche und Handlungsmöglichkeiten der anderen Gruppen zu entwickeln – die Voraussetzung, um gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam gute Radinfrastruktur in der Radmodellregion umsetzen zu können!
Fotos von der Veranstaltung
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